Großer Kudu


Der Kudu kommt so gut wie überall in Namibia bis auf die Wüstenregionen, in mal mehr mal weniger großen Beständen vor. Hauptsächlich ernährt er sich von Laub, aber auch von Schoten, Früchten und  Gras. Die Brunft ist von Mai bis Juli und im April stoßen bereits zu fast jedem Rudel jüngere, noch nicht ganz reife Bullen. Diese werden aber zu Beginn der eigentlichen Brunft im Mai sofort von den alten Bullen aus dem Revier verdrängt. Die Kühe tragen 9 Monate und es wird jeweils ein Kalb geboren. Der Kudu hat eine Lebenserwartung von 10-12 Jahren.

 

Bei einer Schulterhöhe von 1,4m bei männlichen Kudus und 1,2m bei weiblichen Tieren, liegt das Durchschnittsgewicht der weiblichen Tiere zwischen 110- 120kg, während das des männlichen Kudus zwischen 200 und 350kg liegt. Kudus sind in der Lage über  2 Meter hohe Zäune zu springen. Eine weitere Besonderheit des Kudus ist, dass dieser bei einer Flucht den Schwanz, dessen Unterseite weiß ist, nach oben hält, damit die gesamte Herde folgen kann.

 

Bejagung:

Ein Kudu unterscheidet sich in seinem Fluchtverhalten deutlich von  anderen großen Antilopen. Da er kein großer Sprinter ist, versucht er sich bei Gefahr sehr ge­schickt zu drücken, wobei ihm im Dornbusch seine graue Färbung als sehr gute Tarnung dient. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich Kudus, die eine Gefahr vermuten, geradezu auf "Zehenspitzen" unter Vermeidung aller Geräusche davonschleichen. Die meisten anderen Antilopenarten preschen in solchen Situationen polternd davon, um nach einer Weile zu verhoffen und zurückzuäugen.

 

Auf der Fußpirsch gestaltet sich die Jagd auf den von Natur aus scheuen und aufmerksamen Kudu schwierig und reizvoll. Dennoch sind mehrere Arten der Bejagung  aussichtsreich.

 

In bergigem oder hügeligem Gelände sollte von erhöhten Aussichtspunkten aus die Umgebung sorgfältig abgeglast werden. Das Geheimnis bei der Jagd auf einen alten, kapitalen Kudubullen heißt: warten, beobachten und lauern. Ein ungeduldiger, hekti­scher Jäger wird den alten Buller übersehen, entdeckt werden und nur durch Zufall zum Erfolg kommen. Bei stundenlangem Absuchen des Geländes wird man erstaunlich viele Kudus entdecken können. Häufig kann man Kudubullen in dichtem Busch am Glanz ihres Gehörns entdecken. Auch kann man äsende Kudus häufig hören, wenn sie mit dem Gehörn Schoten, Zweige und Laub herunterschlagen, welches sie anders nicht erreichen können. Hat man einen alter, starken Kudubullen entdeckt, wird er angepirscht. Dies ist außerordentlich schwierig, da der Kudu immer wieder im Dornbusch verschwindet und dort minutenlang verharrt und sichert. Besonders wenn es sich um einen Junggesellenverband handelt, bei dem die einzelnen Stücke weit­verstreut äsen, erfordert die Jagd große Geduld und besondere Vorsicht, um nicht einen der Bullen im Dornbusch zu übersehen und in Folge dessen entdeckt zu werden. Kudus lösen sich aufgrund ihrer Färbung hervorragend im trockenen Dornbusch auf. Auf dem Rücken haben Kudubullen jedoch eine weißliche "kammartige" Mähne, die den Körper praktisch umrahmt.  Es ist immer wieder ein elektrisierendes Gefühl, wenn man - sich auf Zehenspitzen mit angehaltenem Atem durch den Dickbusch tastend, in dem ein Kudubulle steckt - plötzlich die Rückenmähne des Bullen wahrnimmt. Bei näherem Hinsehen nimmt mit einem Mal der massige Körper Gestalt an, der so hervorragend mit dem Buschland verschmelzen kann. Besonders reizvoll ist es auch, Dickbuschgebiete auf der Suche nach einem starken Kudubullen langsam und vorsichtig zu durchpirschen. Dabei muß immer wieder ange­halten, gelauscht und gelauert werden, vorteilhaft ist es hierbei, häufig auf die Knie zu sinken und in Bodennähe unter dem Dornbusch hindurchzusehen, da hier die Vegetation etwas spärlicher ist. Beim Aufeinandertreffen mit einem Kudubullen muß ruhig und schnell angesprochen und geschossen werden. Meist verharrt der Kudu sekundenlang regungslos, bevor er abspringt. Häufiger wird man jedoch erst den sich plötzlich aus dem Dornbusch lösenden und abspringenden Kudu bemerken. In jedem Fall ist das Zusammentreffen mit einem Kudu in dieser "Buschfeldlandschaft" höchst atmosphärisch. Im Spiel von Licht und Schatten auf knorrigen Bäumen und Büschen, rötlichen Termitenhügeln und Wildwechseln kommt der scheue Kudu voll zur Geltung. Wenn der Kudu vom Geländewagen aus gesehen wird, sollte man zunächst weiterfah­ren und dann später zurückpirschen.

 

Ansprechen:

Mit einer gewissen Übung ist schon auf den ersten Blick zu erkennen, ob ein Kudu "fertig" ist, oder ob es sich- um einen jüngeren, unreifen Bullen handelt. Dabei ist das Gesamtbild des Kudus entscheidend, das heißt, die Form des Gehörns und der Körperbau. Ein alter Kudubulle wirkt massig und vor allem der Trager ist muskulös und schwer, der Brustkorb tief. Allein auf die Hornspitzen zu achten, ist irreführend; die Faustregel, wonach die Spitzen eines alten Bullen nach außen weisen, nur bedingt rich­tig. Einige der wirklich kapitalen, tief gewundenen Trophaen haben nach innen zei­gende Gehörnspitzen. Flacher gedrehte, geschraubte Gehörne zeigen schon früh nach außen. Den wirklich alten, reifen Kudubullen kann man daran erkennen, daß die Schläuche an der Basis deutlich von der Decke abgenabelt sind, das heißt, nicht mehr von unten nachschieben. Sie sind an der Basis niemals weißlich oder rosa und zeigen eine deutli­che Querriffelung. Ein weiterer Hinweis sind abgestumpfte Gehörnspitzen.

 

Quelle: Kai-Uwe Denker: Jagen in Namibia, Wikipedia

 

Ideales Abkommen:

Quelle: Wild und Hund, Treffpunkt Afrika, Ideales Abkommen auf häufig bejagte Wildarten
Quelle: Wild und Hund, Treffpunkt Afrika, Ideales Abkommen auf häufig bejagte Wildarten